Mélanie Bonis (1858 ‑ 1937)
Air Vaudois
Nur widerstrebend erlaubte die Familie ihrer Tochter, Melanie, am Pariser Konservatorium zu studieren. Von ihren Eltern in die Ehe mit einem 22 Jahre älteren Industriellen gezwungen, musste sie sich um seine fünf Kinder kümmern. Sie selbst brachte drei Kinder auf die Welt. Die familiären Umstände erlaubten es Mel, sich ab 1900 verstärkt der Komposition zu widmen. In dieser Zeit erhielt sie mehrere Auszeichnungen für ihre Kompositionen.
1916, mitten im ersten Weltkrieg, hat Mel Bonis dieses unbeschwerte Stück für Querflöte und Klavier komponiert. Ihr ältester Sohn war als Kriegsgefangener zur Zwangsarbeit im Kanton Waadt verpflichtet worden. Vermutlich ist dieses Stückes während eines Besuches von Mélanie Bonis entstanden. Es widerspiegelt einen Augenblick des Glücks in einer schweren Zeit.